Der Luftangriff bei Kundus war ein tragisches Ereignis, das sich am 4. September 2009 in der Provinz Kunduz in Afghanistan ereignete. Bei einem von der Bundeswehr angeforderten US-Luftangriff wurden zwei von Taliban entführte Tanklastzüge bombardiert, die auf einer Brücke festsaßen.
Bei dem Angriff kamen mindestens 91 Menschen ums Leben, darunter zahlreiche Zivilisten, darunter Frauen und Kinder. Es gab auch viele Verletzte. Es wurde später bekannt, dass sich auch Menschen um die Tanklastzüge herum befanden, die den Treibstoff abzapfen wollten.
Der Vorfall führte zu einer politischen Krise in Deutschland, da bekannt wurde, dass die Bundeswehr falsche Angaben über den Vorfall gemacht hatte. Zunächst behauptete die Bundeswehr, es habe keine zivilen Opfer gegeben. Diese Aussage wurde jedoch später widerlegt.
Der Luftangriff bei Kundus führte zu einer Neubewertung des deutschen Engagements in Afghanistan und zu einer Diskussion über den Einsatz von Luftschlägen in dicht besiedelten Gebieten. Es wurde auch die Frage aufgeworfen, ob die Informationen über die Bedrohungslage in Kundus richtig eingeschätzt wurden.
Im Jahr 2013 lehnte das Bundesverfassungsgericht eine Klage von afghanischen Opfern des Luftangriffs ab. Die Kläger wollten erreichen, dass die Bundesrepublik Deutschland Schadensersatz zahlt.
Insgesamt war der Luftangriff bei Kundus eines der schwersten Zwischenfälle im deutschen Militäreinsatz in Afghanistan und hat die Diskussion über den Einsatz von Luftschlägen und den Schutz von Zivilisten in Kriegsgebieten intensiviert.
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